Rasierpinsel

Jeder kennt das leidige Problem. Trage ich heutzutage Bart oder rasiere ich ihn mir doch lieber ab. Doch mit welcher Methode? Lieber ganz klassisch mit einem Elektrorasierer, einer Nassrasur oder auf die „altmodische Art?“ Eine Methode ist die Nassrasur mit dem Rasierpinsel, der hier vorgestellt wird.

Was ist überhaupt ein Rasierpinsel

Jeder kennt den altbekannten Pinsel mit dem man die Wände streicht oder auch ein Bild malt, aber auch für das Gesicht gibt es einen Pinsel – den Rasierpinsel. Der Rasierpinsel ist meist ein kurzstieliger, mit dicken Borsten versehener Pinsel, der zur herkömmlichen Nassrasur des Gesichts genutzt werden kann. Mit ihm wird Rasiercreme oder Rasierschaum aufgetragen um die Rasur zu erleichtern und die Haut zu pflegen.

Für was wird der Rasierpinsel verwendet und wie wendet man ihn an?

Bevor man mit dem eigentlich „einschäumen“ des Gesichts beginnt, muss man zuerst den Rasierpinsel vorbereiten. Dafür benetzt man den Pinsel so lange mit warmem Wasser bis er sich komplett vollgesogen hat. Um das überschüssige Wasser zu entfernen, reicht es aus den Pinsel einmal kräftig zu schütteln. So hat man den optimalen Feuchtigkeitsgrad erreicht.

Für den Rasierschaum wird der Pinsel dann über ein Stück Rasierseife gerieben oder mit der Spitze in Rasiercreme getaucht. In einem separaten Tiegel wird dann die Seife oder die Creme aufgeschlagen bis sie eine cremige Konsistenz hat, ähnlich wie Sahne. Hierbei ist das Verhältnis von Wasser zu Schaum oder Seife zu beachten. Je mehr Wasser verwendet wird, desto flüssiger wird der Schaum. Wenn man den Schaum jedoch länger rührt, desto fester wird die Konsistenz dabei wieder.

Damit der Schaum gut an der Haut haftet, sollte das Gesicht angefeuchtet werden. Mit leichten kreisenden Bewegungen wird er dann verteilt. Sollte zu viel Druck auf den Pinsel ausgeübt werden, können die empfindlichen Haare Schaden nehmen. Eine Alternative zum Aufschäumen in der Rasierschale ist beispielsweise das Schäumen in den Händen oder direkt im Gesicht.

Um die Langlebigkeit seines Pinsels zu gewährleisten, sollte er nach jeder Nutzung mit warmem Wasser ausgespült werden. Dies verhindert, dass Seifenreste in den Haaren kleben bleiben und so den Pinsel als auch die Haut schädigen. Anschließend reicht es aus, den Pinsel hängend oder stehend lufttrocknen zu lassen. Auch die sanfte Reinigung mit milder Seife ist möglich. Jedoch sollte man von scharfen Reinigungsmitteln absehen, da diese die empfindlichen Haare spröde und brüchig machen können.

Unterschiedliche Materialien und Formen von Rasierpinsel

Um den richtigen Rasierpinsel für sich zu entdecken, sollte man die verschiedenen Borstentypen als auch Formen kennen. Entscheidend ist hierbei die Qualität der verwendeten Haare.

Dachshaar

Dachshaar ist am teuersten bei der Herstellung für qualitativ hochwertige Rasierpinsel, jedoch auch am weitesten verbreitet. Das Dachshaar (Silberspitz) gilt als das hochwertigste. Nicht nur, da sie besonders weich sind, sondern auch durch ihre markante Farbe auffallen. Die Spitzen, wie der Name schon sagt, sind sehr hell und stammen aus dem Nacken- oder Bauchbereich des Dachses.

Borsten

Rasierpinsel aus Wildschweinborsten sind härter und nehmen nicht so viel Wasser auf. Sie massieren die Haut stärker und sind im Vergleich zum Dachshaar wesentlich günstiger in der Beschaffung. Bei der Verwendung von Borsten wird häufig Rasierseife empfohlen, die die Haut besser pflegt.

Pferdehaar

Pferde- oder auch Rosshaar wird heutzutage noch weitestgehend in den Ländern mit islamischer Bevölkerung verwendet, da das Haar vom Schwein als unrein gilt. Das Pferdehaar wurde aber in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus den Märkten entfernt, da es im Verdacht stand den Milzbranderreger auf Menschen zu übertragen.

Synthetische Fasern

Die synthetischen Fasern sind vor allem für Menschen gedacht, die die tierischen Produkte zum Beispiel aus ethnischen Gründen ablehnen. Der Vorteil der künstlichen Fasern besteht darin, dass sie nicht eine so intensive Reinigung wie die Dachshaare benötigen. Um das Aussehen aber an die tierischen Haare anzugleichen, werden hierbei die Haarspitzen hell gefärbt.

Pinselgriffe

Viele Griffe bestehen heutzutage aus synthetischen Materialen, wie zum Beispiel Kunststoffen oder Nylon. Der Vorteil dieser Materialien ist, dass sie widerstandsfähig gegen Wasser sind und nicht schnell brechen können. Holz hingegen wirkt edler, ist aber auch anfälliger gegen Wasser. Sollte man dennoch Wert auf einen Holzgriff legen, ist zu beachten, dass der Pinsel nach dem Gebrauch in einem Halter angebracht wird, bei dem die Haare nach unten abtropfen können.
In Komplettsets werden häufig Pinsel mit Metallgriffen verwendet. Da die Metallgriffe schwerer sind als die herkömmlichen aus Holz oder Kunststoff sollte besondere Vorsicht angewandt werden, wenn man den Schaum in einem zerbrechlichen Gefäß aufschlagen möchte.

Welche Vorteile hat ein Rasierpinsel

Durch den Rasierpinsel und die aufgetragene Rasiercreme oder Rasierschaum werden die Haare angenehm weich. Sie quellen beim Einwirken auf und lassen sich, zusammen mit dem gelösten Talg, besser von der Haut entfernen. Dadurch wird die Haut geschont, die Durchblutung angeregt und keine übermäßige Hautreizung hervorgerufen. Außerdem passt der klassische Rasierpinsel mit seinem stilvollen Wellness-Faktor in das Badezimmer jedes Mannes, der Wert auf eine gute Rasur und Gesichtspflege legt.

Welche Nachteile hat ein Rasierpinsel

Der Nachteil bei der Verwendung eines Rasierpinsels wird bei vielen in der Handhabung gesehen. Ist man ungeübt in der Anwendung von Rasierschaum oder Rasiercreme ist es komplizierter die richtige Konsistenz für den Schaum bei die ersten Anwendungen zu erreichen. Auch sollte man immer auf eine gute Grundhygiene bei der Verwendung eines Rasierpinsel achten. Abgestorbene Hautzellen oder Talg, die zusammen mit Seifenresten in den Tiefen der Haare festsitzen, können zu unangenehmem Ausschlag führen und die Hautstruktur negativ beeinflussen.

Was muss beim Kauf eines Rasierpinsels beachtet werden?

Beim Kauf eines Rasierpinsels ist besonders auf die Qualität der Haare zu achten. Sollten sie zu hart sein, kann die Haut unangenehm gereizt werden und die Handhabung mit Aftershave unnötig schmerzhaft machen. Ebenfalls sollte er gut in der Hand liegen, sodass man auch Freude an seiner Benutzung hat. Ist man viel auf Reisen sollte man sich für eine Reisevariante entscheiden, bei der die Fasern geschützt werden. Für diese Zwecke gibt es Rasierpinsel mit einer speziellen Schutzkappe.

 Auswahl an Rasierpinsel