Streichriemen

Was ist ein Streichriemen?

Ein Streichriemen ist im wahrsten Sinne des Wortes der ,,Schärfer“ des Rasiermessers. Der Riemen besteht aus einem Streifen aus reinem Leder, mit diesem poliert und entgratet man die Schneide des Rasiermessers. Je nach Messerart bekommt man sie in verschiedenen Längen und Breiten, je breiter und länger der Riemen ist, desto besser. Der Streichriemen hat eine Öse zum Aufhängen am einen Ende und am anderen einen Griffring, womit man den Riemen mit der Hand dann spannen kann.

Ein Profiriemen besteht auf der einen Seite aus Leder und hat auf der Rückseite einen Leinen- oder Hanfriemen. Dieser Riemen ist beim Hersteller mit einer weißen speziellen Schleifpaste behandelt worden. Hiermit kann man das Rasiermesser noch richtig scharf bekommen, sollte die Lederseite nicht mehr ausreichen.

Wann wird der Streichriemen benötigt?

Bei der Rasur bekommt die feine Schneide durch die unterschiedlichen Härten der Barthaare kleine Grate, die leicht nach rechts und links gehen. Das Metall der Schneide wird dadurch immer stumpfer und so besteht die Gefahr, sich bei der Rasur Hautrötungen oder Verletzungen wie Schnittwunden zuzuziehen. Man benötigt den Streichriemen also vor jeder Rasur. Das Rasiermesser wird nach der Rasur sehr gründlich mit kaltem klaren Wasser abgespült, vorsichtig abgetrocknet und man lässt es dann an einem gut belüfteten und sicheren Ort liegen.

Beim Trocknen ziehen sich einige Grate wieder zurecht aber es bleiben eben ein paar noch in der falschen Richtung stehen. Das Rasiermesser sollte im Idealfall 24 Stunden nicht benutzt werden. Das Metall braucht eine Weile, um sich von den Spannungen der Rasur zu ,,entspannen“ und sollte die Zeit haben wieder etwas in Form zu kommen, während der Lagerung. Die Unebenheiten und Grate kann man dann mit dem Streichriemen, frühestens am nächsten Tag, vor der nächsten Rasur glätten. Dieses Verfahren ermöglicht eine zufriedenstellende und angenehme Rasur.

Wie setzt man einen Streichriemen richtig ein?

Den Streichriemen am besten an einem festen Haken einhängen, der Haken sollte so befestigt werden, dass der Riemen auf Bauch oder Hüfthöhe und zum Haken leicht abfallend ist. Also zur haltenden Hand aufsteigend. Zum Abledern nun die Lederseite nach oben, den Riemen stramm waagerecht zum Körper ziehen. Niemals darf der Riemen beim Abziehen durchhängen. Das Messer wird komplett geöffnet, ohne Winkel zur Schneide, also den Griff gerade. Nun wird das Messer am Erl, also direkt neben dem Griff vor der Schneide gehalten.

Das Rasiermesser wird flach mit der Klinge auf den Streichriemen gelegt, so dass es Kontakt mit der Schneide und dem Messerrücken hat. Nun streicht man die Schneide Richtung Messerrücken sanft und ohne Druck, gleichmäßig über das Leder. Das Wenden, bitte immer über den Rücken des Messers ohne dabei die Berührung zum Leder zu verlieren. Einen bestimmten Abstand für die Schneide zum Wenden zur Öse und dem Griffring hin, auslassen, um auch von der anderen Seite genauso zu verfahren wie eben angegeben.

Bitte immer darauf achten, dass die Schneide wirklich flach auf dem Riemen liegt, ein leichtes Anheben verbiegt die Schneide und zerkratzt das Leder. Langsame Arbeitsweise ist hier geboten. So verhindert man Schäden an Rasiermesser und Streichriemen, vor allem ist die Gefahr sich beim Schärfen zu verletzen, dann mehr als gering. Dieser Vorgang wird zehn bis zwanzig Mal wiederholt. Wenn man sich nicht sicher ist ob das Messer scharf genug ist, kann ein Test mit einem Haar gemacht werden.

Ein Haar mit der Wurzel nach oben festhalten. Nun vorsichtig versuchen das Haar zu spalten, sollte es wegdrehen noch ein paar Züge Abledern. Ist der Streichriemen schmaler als das Messer, wird schräg darüber gezogen. Das heißt, das Messer wird schräg auf das Leder gelegt, mit dem Griffende direkt abschließend auf den Riemen, das offene Ende ragt also weit über das Leder hinaus. Nun zieht man vom Körper aus das Messer ganz leicht zur Seite, so dass am Ende des Riemens das offene Ende des Messers vollständig auf dem Leder aufliegt.

Beim Wenden über den Messerrücken die Hand so führen, dass das offene Ende wieder übersteht und zum Griff hin das Messer wieder voll aufliegt. Auf dem Rückzug zum Körper zieht man wieder leicht zur Seite so dass das offene Ende des Messers am Ende des Riemens wieder voll aufliegt. Man kann sich auch ein X vorstellen auf deren Schenkel das offene Ende des Messers hin und her gleitet.

Auf was muss man beim Kauf von Streichriemen aufpassen?

Ein Streichriemen aus echtem Leder sollte es schon sein, entweder vom Rind oder Kalb. Wer es wirklich gut machen möchte, sollte sich einen Riemen aus Juchtenleder zulegen. Das Leder wurde gewaschen und wieder getrocknet. Danach wurde es mit Weidenrinde gegerbt und zu guter Letzt mit Birkenteeröl behandelt. Das Leder wurde so von Insekten und Würmern befreit. Mit diesem Streichriemen hat man ein fürs Leben haltbares Schärfgerät, geschmeidig und fest. Man sollte darauf achten, dass das Leder feinporig und eine ebenmäßige Oberfläche hat.

Es ist wichtig ein Augenmerk darauf zu haben, dass keine Falten, Vertiefungen oder Erhöhungen aller Art, wie Stiche von Insekten oder Narben vorhanden sind. Um so lange wie möglich das Leder so schön zu erhalten, sollte auch darauf geachtet werden, dass der Streichriemen nicht der prallen Sonne ausgesetzt wird, sie macht das Leder spröde. Feuchtigkeit sollte auch gemieden werden, da es aufquellt und sich dann verformt.

Niemals sollte der Riemen aufgerollt werden, hierdurch entstehen Falten. Wenn die Geschmeidigkeit mit der Zeit vom Leder verloren gehen sollte, kann es mit einer speziellen Paste für Streichriemen behandelt werden. Lederöl kann man natürlich auch nehmen, dieses aber nur mit einem Tuch sehr sparsam auf dem Leder verteilen.

Auswahl an Streichriemen

* Preis wurde zuletzt am 6. September 2016 um 17:18 Uhr aktualisiert

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* Preis wurde zuletzt am 19. September 2017 um 23:25 Uhr aktualisiert